No-Books-Challenge Extrem: Leipziger Buchmesse!

Wo sollte man auf keinen Fall hingehen, wenn man keine Bücher kaufen darf? Richtig, in eine Buchhandlung oder auf eine Buchmesse. Ungünstig, dass es mich Ende März ausgerechnet in die Buchhandlung der Leipziger Buchmesse verschlagen hat. Hätte wirklich nicht blöder kommen können.

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Aber da war ich nun. Hatte der lieben Simone ja zugesagt, dass wir uns ein schönes Mädchen-Wochenende machen würden. Da konnte ich nun keinen Rückzieher machen. Außerdem heißt es nicht umsonst „Challenge“ – da muss man sich auch mal testen und etwas wagen. Und es hat geklappt: Ich habe keine einziges Buch mitgehen lassen, an keinem Messestand mein Portemonnaie gezückt – na gut, außer am Crêpe-Stand. Doch dazu später mehr.

 

Die Messe war wie immer gerappelt voll. Wahnsinn, wie viele begeisterte Leser es gibt! Zunächst besorgten wir uns einen Messeplan, um uns in den 5 Hallen orientieren zu können und die Stände, die wir unbedingt besuchen wollten, schon mal strategisch günstig in unsere Laufstrecke einplanen zu können.

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Mit leichtem Gepäck wühlten wir uns wie die anderen 285.000 Besucher durch die Gänge, Hallen und Stände. Jeder Halle konnten wir etwas abgewinnen: Halle 1 – bunte Mangahelden und T-Shirts als Souvenir für die Daheimgebliebenen. Halle 2 – Neuigkeiten im Bildungssektor + niedliche Kinderabteilung. Halle 3 – gemischte Verlage und Antiquariat mit Kunstabteilung. Halle 4 – Publikumsverlage und (Obacht, nicht zu nah rangehen) die erwähnte Messebuchhandlung. Halle 5 – die ruhigste Halle mit den spannenden Selfpublisher-Dienstleistern.

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Da wir uns ein Autogramm von Sebastian Fitzek zum Ziel gesetzt hatten, brauchten wir natürlich ein Buch, in das er hineinschreiben konnte. Das heißt … Simone brauchte ein Buch … ich nicht. Ich durfte nicht. Ich durfte in der Messebuchhandlung einigermaßen unbeteiligt umherstreifen, während sie sich den kleinen Einkaufskorb mit neuem Lesestoff vollud.

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Nach anfänglicher Wehmut darüber, dass ich mir kein schönes Messe-Souvenir mitnehmen durfte, hatte das ungezwungene Stöbern in den Regalen etwas Befreiendes. Es war regelrecht entspannend, keinen Kaufdruck zu verspüren, nichts auswählen zu müssen. Ich hatte keine Qual der Wahl, kein „Wenn ich jetzt das hier mitnehme, könnte ich das andere irgendwann später …“ und auch kein „Hmm, das möchte ich eigentlich viel lieber lesen, aber das ist so schwer, das kann ich kaum über die ganze Messe tragen.“ Völlig ungequält stromerte ich also durch die Buchregale und freute mich, wie in einem Museum viel Bekanntes wiederzusehen. Ich hatte Gedanken wie „Ach ja, über dich redet man im Moment“ oder „Du stehst ganz oben auf meiner Liste, warte nur noch ein Weilchen“. Dieses ruhige Zwiegespräch mit mir im Bücherwald war eigentlich ganz erholsam.

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Und nicht zuletzt musste ja auch einer von uns bei Herrn Fitzek den Fotografen spielen und das erfolgreiche Autogramm festhalten ^^ Es war toll, einen so berühmten Autoren live zu sehen und ein wenig in seiner Aura zu baden (hihi). Buchstabieren kann er wie aus dem Effeff. Aber das lernt man wohl oder übel, wenn man bei solchen Signierstunden zig verschiedene Namen vorgesagt bekommt, für die man eine Widmung ins Buch eintragen soll.

Glücklich und zufrieden gönnten wir uns vor, während und nach unseren Standbesuchen eine kleine Leckerei an den vielen Verpflegungsständen. An einem Crêpe-Stand hatten wir eine Begegnung der besonderen Art, als sich eine unbekannte Frau zu uns an den Tisch setzte (es herrschte Platzmangel) und uns freimütig von ihren bisherigen Messe-Erlebnissen, ihrer noch folgenden Abendplanung und den Geschmacksnerven ihres nicht-anwesenden Sohnes erzählte. Ihrem Redeschwall konnte auch unser offensiv abweisender Gesichtsausdruck nichts anhaben. Und so wissen wir jetzt, dass besagter Sohn besonders gern Crêpe mit Nutella und Banane isst. Leute gibt es …

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Den Abend genossen wir in gemütlicher Zweisamkeit und mit schmerzenden Füßen. Wie viele Kilometer wir wohl an den zwei Tagen im Messegelände und in Leipzig selbst zurückgelegt haben? Jedenfalls genug, um mit gutem Gewissen die geschundenen Beinchen hochzulegen und in den vielen eingesammelten Katalogen und Büchermagazinen zu blättern. Diese durfte ich ja mitnehmen. Und darin streiche ich mir gleich die nächsten Bücher an, die ich den Rest des bücherlosen Jahres aus sicherer Entfernung im Auge behalten werde. Oder verschenke 😉

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